Wie der
Name andeutet beinhaltet diese Gattung Vertreter der zylindrisch wachsenden Opuntien
auf dem Südkontinent von Amerika. Wir
haben es hier mit Pflanzen zu tun, welche grosse bodennahe Polster (floccosa),
kleintriebige Büsche (salmiana) bis ansehnliche Wälder mit hohen Pflanzen
(subulata, 2-4m) ausbilden können. Leitart
ist Ausrocylindropuntia exaltata (Berger, 1912)
Holotyp: Peru, nicht
nachverfolgbar, wahrscheinlich dunkelberdornte A.subulata Die
grosse Verbreitung der Gattung bringt es mit sich , dass es doch innerhalb gewisser
Arten zu einer grossen Radiation gekommen ist und morpologisch doch recht unterschiedliche
Ausprägungen entstanden sind. Nachfolgend sind die einzelnen Gruppen im näheren
erläutert. A.verschaffeltii
(Cels ex F.A.C.Weber) Backeberg (Cactaceae(DKG)
1941(2):13 oder 1939(2):10 Typstatus unbekannt Vom
mittleren Argentinien bis weit nach Bolivien vorkommend. Die Bedornung ist in
Argentinien doch prominenter als bei bolivianischen Klonen, ansonsten unterscheiden
sich die Pflanzen nicht gross. Bei den Blütenfarben gibt es auch Unterschiede,
meist blühen die Pflanzen aber in allen Rotabstufungen. In situ begegnet
den Pflanzen meist auf Weidabhängen, wo sie sich durch die typische Vermehrung
über die jährlich gebildeten Brutknospen markant verbreiten kann. Aber
auch über die generative Vermehrung wird sicherlich die eine oder andere
Pflanze etabliert. Samen gehen ohne Schwierigkeiten relativ gut auf.
A.vestita (Salm-Dyck) Backeberg(Cactaceae(DKG)1941(2):13,1942)Typstatus:nicht
typifiziert A.shaferi (Britton&Rose)Backeberg(CSSA(US)23(1):14,1951)
Typ:Shafer90, zw.Purmamaraca und Tumbayà, Jujuy, Argentinien(US764786,holo.,K,iso.)
Diese Pflanzen kommen vom nordwestlichen Argentinien bis La Paz in
Bolivien vor. Was Trieblängen und Bedornung/Behaarung anbelangt kommt wohl
jeder auf seine Kosten. A.vestita ist stark behaart und besitzt fast keine Mitteldornen,
A.shaferi(weingartiana/ chuquisacana/ humahuacana) wird grösser und kommt
auch mit weniger bis keinen Haaren aus. A.teres, der nördlichste Vertreter
ist eher kleintriebig, aber eben auch nur eine Form von A.shaferi. Die grossen
bei Reife sich rötlich verfärbenden Früchte tragen nicht viele,
aber grosse Samen in sich. Diese sind aber ebenfalls gut keimfähig.
A.floccosa (Salm-Dyck)F.Ritter(Kakt.Südame.Bd.4:1244-1246,1981)Typstatus:nicht
typifiziert Eine
grosse Verbreitung von Bolivien nach Peru hinein. Es gibt Habitate mit sehr uneinheitlichen
Individuen auf wenigen Quadratmetern. Ist da eine Artabgrenzung noch nötig/möglich?
Blütenfarben von fast violett bis gelb, behaart-unbehaart, gross-kleintriebig,
etc...Vielfach wachsen die Pflanzen auf dunkeln Punaböden welche genug Wasser
zurückhalten können. A.lagopus,A.atroviridis,A.rauhii, punta-caillan
etc. dürften lediglich Lokalformen darstellen. A.malyana
(Rausch) W.Rausch, KuaS:22:43-44(1971), Typ:WR428 , Macusani ,
4500m , Dept.Puno , Peru Näher
Verwandt mit A.floccosa. Sehr dichte Haufenpolster bildend. Ausserdem ist nachgewiesen
worden (Gilmer&Thomas), das die Art stolonenartige,unterirdische Ausläufer
produziert welche Nachbarpolster bilden.Äusserst attraktive Pflanze welche
durch neues Pflanzenmaterial in den Sammlungen, auch auf eigenen Wurzeln zu
halten ist. A.subulata
(Mühlenpfordt)Backeberg(Cactaceae(DKG)1941(2):12,1942).Typstatus:nicht
typifiziert Zusammen
mit A.exaltata und A.cylindrica welche aus Equador stammt zu den grossen Buschförmigen
Vertetern gehörend. A.subulata wird auch oft als wüchsige Propfunterlage
verwendet. Büsche bis mehrere Meter hoch und recht ausladend.Auffallend lange,
drehrunde sukkulente Blätter bildend.
A.pachypus (K.Schumann)Backeberg(Cactaceae(DJG)1941(2):13,1942).
Typ:Weberbauer 1677,bei Bahnstation Santa Clara,Lima,Peru Peruanischer
Endemit der am Standort in der Morphologie von weitem leicht mit Haageocereus
verwechselt werden kann. Solitär wachsend und im Alter schwach im oberen
Drittel sprossend. Die Fruchtknoten werden meist für generative Verbreitung
eingesetzt. O.salmiana
Parmentier ex Pfeiffer(Enum.Dia.act.,172,1837)Typ:[lecto-icono]Pfeiffer&Otto
Diese Gruppe
beinhaltet Pflanzen, mit kleinen zylindrischen Sprosssegmenten, welche kleine
Büsche r im Laufe der Jahre ausbilden. Extrem vegetativ vermehrend. Als typischer
Chaco-Bewohner meist im Schutze von Büschen oder im Unterholz. Sehr
stark proliferirend bzw. Neutriebe aus dem Perikarpell treibend. Ehemals auch
in Austrocylindropuntia aber auch als eigenständige Gattung Salmo(no)puntia
untergebracht.
O.schickendantzii
F.A.C.Weber(in Bois, Dict.Hort.,898,1898) Typ:Schickendantz s.n.,Grenze
Tucuman-Salta O.conjungens
(Ritter)Braun&Esteves(Succulenta 74(3):133,1995).Typ:FR895 loc.1,Cajas,Tarija,Bolivien
Im Jugendstadium zylindrische
Stämmchen. Als adulte Pflanzen platyopuntioide Seitensprosse am Hauptrieb
bildend. Beide Arten dürften recht nahe miteinander verwandt sein , obwohl
eine geografische Distanz herrscht. Die Blütenfarbe kann nicht das einzige
trennende Merkmal sein.
Miqueliopuntia miquelii
Fric ex F.Ritter(Kakt.Südam.3:869,1980)Typstaus:nicht typifiziert Chilenischer
Endemit mit stahlblauer Epidermis. Im Alter grosse mittelhohe Büsche bildend.
Pendant zu Grusonia bradtiana welche aus Mexico stammt. In der Historie schon
mehrfach bei Austrocylindropuntia angesiedelt, jedoch aufgrund mehrfacher morphologischer
Unterschiede klar abgrenzbar. |