Vermehrung
   
Sämlinge von Tephrocactus , ein paar Tage - sowie einem Jahr und ein paar Monate alt.

Ausaat:
Sehr divers und unterschiedlich in der Keimung! Alle Arten von Tephrocactus sind kein Problem, Austrocylindropuntien und Maihueniopsen können auch relativ gut keimen. Cumulopuntia ist eine sehr schwer keimende Gattung, sie besitzt einen sehr harten Samenmantel. Es empfiehlt sich diesen anzuschneiden um die Wasseraufnahme und das nachfolgende Aufquellen des Samens zu beschleunigen (Vorsicht Embryo nicht verletzen). Leider geben die wenigsten Samenhändler/sammler den Erntezeitpunkt der Früchtet an, da aber besonders bei Früchten die im innern Fruchtfleisch enthalten, ein unter Umständen anderes Keimverhalten aufweisen als Trockenfrüchte, wäre dies sehr nützlich. Die meisten Opuntiensamen sind zwar von Natur aus schon so angelegt dass sie über mehrere Jahre keimfähig bleiben! Die Samen sollten in einem nicht zu feinem, sterilisierten Substrat ausgesät werden und nach den ersten paar Wochen kann man mal Bilanz ziehen. Saattöpfe bei denen nach 4-6 Wochen noch nichts aufgegangen ist (meistens Cumulopuntien ,diverse Austrocylindropuntien) lässt man diese austrocknen und fängt das ganze Spiel nach 2-3 Monaten wieder von vorne an. DieseVorgehensweise kann mehrere Jahre dauern ! Das auftragen von Quarzkies (3-5mm) kann den Befall von Moosen und Algen etwas  bremsen.

     
A.malyana auf A.subulata, Y.cryptocarpa auf E.jusbertii, W.neumanniana auf P.spathulata


Propfen:

Die schnellste Methode möglichst schnell an viel Pflanzenmaterial zu kommen ist das Veredeln . Ich verwende für Opuntioideen Austrcylindropuntien subulata. Durch die wüchsige Unterlage bekommt man innerhalb relativ kurzer Zeit schön ausgebildete Segmente. Gewisse Arten blühen im gepfropften Zustand eher, aber die meisten Opuntioideen sind nicht schwierig auf eigenen Wurzeln, wenn mann einige Regeln einhält. Viele Pflanzen verlieren gepfropft aber den urigen Habitus (P.clavarioides) und können auch vergreisen (Pterocactus). Es sollte daher nur als Möglichkeit zur raschenVermehrung von wertvollem, dokumentiertem Pflanzenmaterial dienen.

   
---------------------------------------------------------A.malyana auf A.subulata
Stecklinge:
Die am meisten praktizierte Vermehrungsmethode ist wohl die Stecklingsvermehrung, bei der Sprosssegmente in trockenes Substrat gelegt werden und sich nach ca.1 Monat die ersten Anzeichen für die Bewurzelung zeigen. Man sollte wenn möglich immer ein Doppel-Segment abnehmen und das eine Segment möglichst tief in trockene Erde stecken oder besser seitlich auflegen, so das möglichst viele Areolen in Kontakt mit dem Substrat kommen. Für Stecklinge sollten nur gut entwickelte, ausgereifte Triebe abgenommen werden. Bei Arten denen die Segmente übereinanderwachsen, muss auf die gute Bewurzelung geachtet werden. Man sollte die ersten Triebe die austreiben zugunsten des Wurzelwachstums abnehmen auch wenn dies einem schwerfällt.
 

© 1999/2008 C. Hunkeler