Pterocactus (K.Schumann,1897)
Monatsschrift für Kakteenkunde 7:6, 1897
 

Pterocacteen gehören sicherlich zu den merkwürdigeren Kakteen, alleine schon aus dem Grund das der grösste Teil der Pflanze (Wurzelknolle) nicht sichtbar ist. Zum anderen sind bei einigen Arten die oberirdischen Pflanzenteile nur bessere Blütentriebe. Diese enden meist mit der endständigen Blüte welche in der Spitze des Triebsegments eingesenkt sitzt. Meist werden nach erfolgtem Fruchtansatz die geflügelten Samen ausgebildet, welche der Gattung auch den Namen gegeben hat. Pteron = griechisch für Flügel !
Das Verbreitungsgebiet umfasst im argentinischen Raum die Distanz von der Provinz Salta (Pt.tuberosus) bis in die Provinz Santa Cruz (Pt.australis), was fast die ganze Länge des Landes ausmacht !
Denoch sind Pterocacteen an gewisse ökologische Nischen gebunden und auch in intakten Habitaten unter Umständen nur schwer zu finden. Zum Teil sterben die überirdischen Segmente durch äussere Umstände ab und die Pflanze kann so schadlos Hitze und Kälte , sowie Trockenheit überdauern.
Pt.hickenii wurde erst vor einigen Jahren auch für Chile (Aisèn) nachgewiesen.

 

Pterocactus tuberosus (Pfeiffer)
Britton&Rose (The Cact. ,1:32, 1919)
Typ: Provinz Mendoza, Argentinien

Auch als Pt.kuntzei bekannte Pflanze welche in 11 argentinischen Provinzen verbreitet ist.
Es gibt morphologisch abweichende Populationen (z. B. in Salta) und auch Abweichungen innerhalb eines Habitats, denoch sind diese Pflanzen einfach anzusprechen. Es ist wohl auch der Pterocactus welcher in den meisten Kakteen- und Sukkulentensammlungen zu finden ist. Die Pflanze blüht einheitlich gelb in allen Schattierungen. Sie ist sehr tolerant was Hitze und Nässe anbelangt und verzeiht so fast alle Pflegefehler. In der Natur findet man diese Pflanzen sowohl in steilen Schotterbänken wie auch in ausgedehnten sandigen Muldenlagen. Über eine Hybridisierung mit anderen Arten z.B. Pt.reticulatus kann spekuliert werden.

 

Pterocactus gonjianii R.Kiesling
CSJGB 44 (3):55-56,ill. , 1982
Typ: Kiesling 307, Prov. San Juan, 1500-2500m, Argentinien

Schwieriges Taxon! Übergangsformen zu Pt. recticulatus sind anzunehmen falls die Blütezeit mit dieser Art zusamenfällt. Beide Arten besiedeln teilweise die gleichen Habitate. Vielleicht handelt es sich bei Pt. gonjianii auch um eine Sippe welche aus Pt. tuberosus und Pt. reticulatus entstanden ist ??
Ebenfalls in diese Gruppe könnten die Funde westlich von Fiambala in der Provinz Catamarca eingeordnet werden. Beides Populationen welche mittlere Höhenlagen besiedeln und vergleichbare morphologische Merkmale besitzen.

 

Pterocactus megliolii R.Kiesling
Bol. Soc. Argent. Bot.14(1-2):111-114, 1971
Typ: Volponi 157 (LP), Prov. San Juan, Argentinien

Diese Art besiedelt ein relativ kleines Gebiet nord/nordwestlich von San Juan-City, von wo sie auch ins
preandine Gebirge vorstösst und vielfach an Schotterhügeln zu finden ist.
Typisch für die Art sind die engstehende filzigen Areolen welche ihr das typisches Aussehen geben.

 

Pterocactus reticulatus R.Kiesling
Bol. Soc. Argent. Bot.14(1-2):114-116, fig.1, 1971
Typ: Kiesling 56 (LP, SI), Prov. San Juan, Argentinien

Bei Pt. reticulatus handelt es sich um eine Höhenform, welche nur in den gemässigten Klimatas der Punas östlich der Andenhaupkette, in San Juan und Mendoza zu finden ist. Die obere Verbreitungsgrenze dürfte bis gegen 3000m reichen.
Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die meist vom Hauptrieb abgehenden Seitentriebe welche meist allesamt Blütentriebe sind. Sehr ansprechende Pflanzen mit einem ausgeprägten Netzmuster mit erhöten Höckern zu den Areolen hin.

 

Pterocactus valentinii Spegazzini
Anales Coc. Ci. Argent. 48: 51-52, 1899
Typ: Lahille s.n. (LPS), Prov.Chubut, Argentinien

Einer der weitverbreitetsten südlichen Pteros welche in der Prov.Mendoza das nördlichste und bis in der Prov. Chubut die südlichste Ausbreitung findet. Meist sehr uniformes morphologisches Äusseres und relativ einfach zu bestimmen. Zum Teil sehr leicht abrechende oberirdische Sprosse, welche wohl die vegetative Verbreitung fördern. Bevorzugt eher sandige ebene Gelände und ist relativ häufig.

 

Pterocactus fischeri (Britton&Rose)
Britton&Rose (The Cact. ,1: 31-32,ill. 1919)
Typ: Fischer s.n.(NY) Provinz Rio Negro, Argentinien

Pt. fischeri dürfte wohl einiges an Verwirrungen stiften, was die Abgrenzung zu Pt.australis betrifft. "Typische" Formen finden sich ebenso wie auch scheinbare Übergänge zu Pt.australis. Pt.australis ist aber eher klein-rundtriebig und stark, eng basalsprossend . Auch liegt das Vebreitungsgebiet wohl eher südlich der Prov. Neuquen.

 

Pterocactus australis (F.A.C.Weber)
Backeberg (Desert Pl. Life,22(2):17,1950
Typ:Anonymus s.n., Provinz Santa Cruz, Argentinien

Wohl die attraktivste Art der Gattung, ebenfalls mit vielen Formen. Eine der südlichsten Kakteenarten in Amerika. Meist an windabgewandten Hügelkuppen oder windgeschützten Mulden unter Büschen. Kleintriebige Segmente welche sicherlich auch mal zurückfrieren können.

 

Pterocactus araucanus (A.Castellanos)
(Revista Fac.Ci.Agrar.Univ.Nac.Cuyo8(2):6-8,ill., 1964
Typ:Castellanos 16812, Provinz Chubut, Argentinien

Wieder eine streitbare Art welche wohl näher mit Pt.hickenii verwandt sein dürfte. Durch seine braune Epidermis und den kugeligen Trieben gut an die Umwelt angepasst und leicht mit Tierkot zu verwechseln. Zum Teil auch verlängerte Triebe und auch in steileren Hängen zu finden, meist aber in Ebenen.
Ebenfalls kann spekuliert werden ob diese Art näher mit Pt.reticulatus verwandt ist. Morphologisch bestehen da gewisse Gemeinsamkeiten z.B. macht araucanus seitliche Blütentriebe, aber auch terminale Blüten am Haupttrieb.

 

Pterocactus hickenii (Britton&Rose)
Britton&Rose (The Cact. ,1: 31,ill. 1919)
Typ: Hicken & Haumann 3281 (NY,SI) Provinz Chubut, Argentinien

Diese südliche Art bildet zum Teil riesige(10cm) und starkbedornte Segmente(fa.skottsbergii) aus.
Einziger Pterocactus welcher auch in Chile nachgewiesen wurde. Sicherlich mit Pt.araucanus im Zusammenhang stehend. Die Glieder können auch hier recht fragil sein und zur vegetativen Verbreitung eingesetzt werden.

 
 

 

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