Tephrocactus (
Lemaire, 1868) |
Zunächst eine kleine Einführung in die Nomenklatur. Das hier verwendete System beruht auf dem von K.Gilmer und H.P.Thomas herausgegebenen Schlüssel (Stand1998). Backeberg und Ritter wie auch R.Kiesling haben mehr als 5 Arten beschrieben, da viele Standortvariabeln in diesen Puplikationen als eigenständige Art oder als Gattungsform mit Varietätsrang angeführt sind. Auf zwei Reisen in die argentinischen Heimat der echten Tephrocacteen, konnte ich einige Standorte besuchen und mir so einen kleinen Überblick über die Variabilität vor Ort verschaffen. Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf Mittel- bis Nordwestargentinien, vorwiegend in den heissen Ebenen, ausnahmsweise bis in eine Höhe von gegen 2900m ( T.alexanderi fa.geometrius). Gebietsweise sind die Bestände sehr dicht und dominierend, was teilweise an der Sprossvermehrung liegt, andrererseits an der guten Keimfähigkeit der Samen ! Blüten, Früchte ,Samen werden jedoch reichlich produziert und können bei geeigneten klimatischen Bedingungen zur Verjüngung beitragen. |
Tephrocactus
weberi (Spegazzini) T.weberi ist im nördlichen Verbreitungsgebiet sehr stark verbreitet, gerade in den weiten Ebenen und den Hügelzügen des nördlichen Calchaqui-Tales. Im Süden hingegen findet man diese Pflanzen seltener und vor allem in Hängen der Berg- oder Hügelrücken. Ich muss zugeben das diese Pflanzen zu meinen Favoriten zählen . Diese schwach variable Art bildet zum Teil sehr kompakte, kleintriebige Höhenformen aus, welche ansatzweise ausgebildete Rübenwurzeln bilden. Aber auch langtriebige grosse Polster, die bis über 25cm hoch werden können. Die Dornen sind kurz, stechend bis biegsam lang und im Querschnitt meist rund. Die Blütenfarbe ist dominant gelb, auch orange - ,rötlich bis rosa ist ebenfalls möglich, aber selten. Die Blütenbildung wird nicht wie bei anderen Arten durch die lange Trockenheit gefördert, da sie erst im vollen vegetativen Wachstum mit den Blüten kommt. Meist wenn die Pflanzen schon gut im Trieb sind im Juli oder August. Daher kann man ruhig schon ab April mit dem giessen beginnen. |
Tephrocactus
articulatus (Pfeiffer) Diese
Art ist wohl fast jedem bekannt. Der " klassische Papierstachelkaktus"
ist in vielen Sammlungen vertreten,da man ihn bei uns relativ häufig im Gartencenter
antrifft oder gerne von Pflanzenfreunden weitergegeben wird. Die Dornen sind immer
abgeflacht, bei der inermis/strobiliformis-Form fehlen sie fast völlig. Die Blüten
sind weiss, manchmal mit einem rosa Mittelstreifen, sitzen auf dem letztjährigen
Spross und können sich vor allem bei hartdornigen Formen in Massen entwickeln.
Im Alter können diese Pflanze grössere Gruppen bis 1m Höhe ausbilden. In
der Trockenperiode von September bis Mai sollte man die Pflanze an einen Platz
stellen und nicht mehr bewegen, da in der Ruhezeit bei einigen Formen die Triebe
sehr leicht abfallen. |
Tephrocactus
aoracanthus (Lemaire) |
Tephrocactus
alexanderi (Britton&Rose) Bildet
teilweise, wie alle Tephrocacteen, Massenbestände aus. Die Art kommt ausser
mit T.molinensis praktisch mit allen anderen Arten im Verbereitungsgebiet in Berührung.
Es gibt auch bei anderen Arten diese Überlappung der Verbreitungsgebiete.
Bei Kakteenfreunden wohl die beliebteste Art, da viele Sämlinge/Klone schon
als relativ junge Pflanzen blühen können. Diese rundtriebige, zuweilen
stark bedornte Art, hat in höheren Lagen eine von vielen Formen hervorgebracht
(T.geometricus), jedoch sind Pflanzen mit ganz schwacher Bedornung auch dort nur
die Ausnahme ! |
Tephrocactus
molinensis (Spegazzini) Eine faszinierende Pflanze ist T.molinensis ,die auf den Höckern sitzenden Glochidenbüschel verleihen der Pflanze ein raupenähnliches Aussehen. Die Art hat ein begrenztes Verbreitungsgebiet im Calchaqui-Tal und ist im Aussehen äusserst homogen im Vergleich zu den anderen Arten. Alte Pflanzen bilden dichtere bis lockere, mitunter mehrtriebig hohe, kleine Gruppen und die Blüten sind meist weiss mit einem Grünstich. Ähnlich wie auch bei M.nigrispina und A.verschaffeltii, können Sprosssegmente während der Ruhezeit abgestossen werden, vielleicht dient diese Eigenschaft zur vegetativen Vermehrung. |
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